Definition und Abrenzung
Die digitale Transformation drückt im Gegensatz zur Digitalisierung den Wandel zu neuen digitalen Technologien aus (vgl. Hess, 2019 S. 18). Sie ist ein Bestandteil des digitalen Reifegrades. Dieser kann in drei Stufen eingeteilt werden.
Abbildung 1 zeigt die drei Stufen des digitalen Reifeprozesses. In der ersten Stufe wurden analoge Abläufe digitalisiert. Es wurden Prozesse, die bisher in Papierform erledigt wurden in elektronische Form übertragen. Der zweite Schritt ist die digitale Transformation. Hier werden speziell für den Kunden zugeschnittene Produkte erstellt. Auch wird darauf zurückgegriffen Kunden über unterschiedliche Wege zu erreichen. Hierzu zählen beispielsweise Onlineauftritte oder Apps. Im letzten Schritt steht die digitale Neuerfindung. Diese wurde in den letzten Jahren vor allem von Steve Jobs bis zu seinem Tod geprägt. Ein Beispiel ist der iTunes Store, mit dem er bisherige analoge Abspielmedien wie Compact Disks oder Kassetten überflüssig machte (vgl. Markus H. Dahm, 2019 S. 11f).
Die digitale Transformation sorgt im Unternehmensumfeld dafür, dass Mitarbeiter nicht mehr Akten oder unzählige Adapter, Stecker oder Datenträger zu ihren Kunden mitnehmen müssen, sondern dieser kann per Internet auf die nötigen Daten jeder Zeit von überall aus zugreifen. Hierzu ist es wichtig sogenannte Insellösungen zu eliminieren und gesamte Prozesse und Systeme aufeinander abzustimmen und zu vernetzen (vgl. Cole, 2017 S. 38ff).
Um die digitale Transformation zu bestreiten eignen sich folgende fünf Stufen (Abb. 2):
In der ersten Stufe (Lokale Unterstützung) werden geeignete Anwendungssysteme eingeführt. In der unternehmensweiten Integration werden zentrale Datenbanken und beispielsweise CRM-Systeme etabliert. Die dritte Stufe umfasst die komplette Reorganisation der Kernprozesse. Hierbei geht es darum wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu sollen Prozesse unternehmensweit verbunden werden. Silos sind aufzulösen. Bei der Veränderung von Arbeitsteilung und Zusammenarbeit geht es darum auch über die Unternehmensgrenze hinaus durch IT-Unterstützung die Prozesse zu verändern. Anhand von Supply Chain Management Systemen sollen Wertschöpfungsketten durch engere Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden verbessert werden. Die letzte Stufe der digitalen Transformation ist, die mit dem höchsten Potenzial und gleichzeitig der höchsten Reichweite der Veränderung, die IT. Durch die Einführung von Anwendungssystemen wird das Geschäftsmodell neugestaltet. Dies kann dadurch ermöglicht werden, dass Dienstleistungen, die bisher analog angeboten wurden, auch in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden. Aber auch verschiedene Kombinationen aus unterschiedlichen Produkten sind in dieser Stufe möglich (vgl. Peter Mertens, 2017 S. 191ff).
Um die digitale Transformation im Unternehmen gestalten zu können sind nicht nur IT-Kenntnisse gefragt, sondern es müssen auch grundlegende Kenntnisse der internen Prozesse vorhanden sein (vgl. Cole, 2017 S. 44).
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