Die digitale Transformation verursacht in den Unternehmen gravierende Veränderungen. Veränderungen finden in den Ablauforganisationen, Aufbauorganisationen, aber auch im zwischenmenschlichen Bereich statt.
Change Management „meint [.] die Planung und Durchführung aller Aktivitäten, welche die betroffenen Führungskräfte und Mitarbeiter auf die zukünftige Situation vorbereiten und ihnen eine möglichst optimale Umsetzung der veränderten Anforderungen ermöglicht“ (Kerstin Stolzenberg, 2013 S. 6).
Unternehmen sind permanent äußeren Einflüssen ausgesetzt, die zu einer Unternehmensveränderung führen. Diese Veränderung muss gut geführt und begleitet werden. Dabei ist neben der sozialen, gesamtwirtschaftlichen, politischen und der ökologischen Umwelt auch die technologische zu berücksichtigen. Bei der digitalen Transformation ist der Einfluss auf das Unternehmen vor allem in der technologischen Umwelt zu finden (vgl. Lauer, 2014 S. 16).
Veränderungen in der Aufbauorganisation brechen bisherige Strukturen. In der Ablauforganisation verändert die digitale Transformation Prozesse, Rollen, Zuständigkeiten und Aufgaben. Im zwischenmenschlichen Bereich sind es Führungsinstrumente, Aufgaben und Werte (vgl. Kerstin Stolzenberg, 2013 S. 2f).
In Abbildung 1 wird der zeitliche und inhaltliche Verlauf der Veränderung dargestellt. Die Vision steht dabei während der gesamten Veränderung im Mittelpunkt, denn diese soll nicht aus den Augen verloren gehen. Die Kommunikation mit den Betroffenen soll während der Planungsphase beginnen und bis kurz vor Ende der Evaluierungsphase anhalten. Die Betroffenen selbst beteiligen sich während der Planung, Umsetzung und zu Beginn der Evaluierung. Die Qualifizierung der Betroffenen findet dann ab der Umsetzungsphase statt und reicht bis zum Ende der Veränderung.
Wie bereits erläutert ist es wichtig, die Betroffenen im Change Management zu berücksichtigen. Betroffene in einem Unternehmen sind in der Regel Mitarbeiter, die durch die Veränderung betroffen sind. Daraus ergeben sich folgende Punkte, die für eine erfolgreiche Umsetzung des Change Management, berücksichtigt werden sollen (vgl. Karl-Heinz Große Peclum, 2012 S. 57ff):
Vision und Ziele
Die Vision muss den einzelnen Mitarbeitern bzw. Beteiligten offen und klar mitgeteilt werden. Das Ziel muss klar ersichtlich und ein Nutzen muss erkennbar sein. Außerdem muss der Grund für die Veränderung definiert und kommuniziert werden.
Kommunikation
Der größte Erfolgsfaktor im Change Management ist gleichzeitig der Schwierigste, weshalb oft Projekte scheitern. Es handelt sich hierbei um die Kommunikation. Veränderungen müssen zeitnah kommuniziert werden. Oft erfolgt dies jedoch zu spät, weshalb sich Widerstände bzw. Misstrauen breit machen können. Eine zeitnahe Kommunikation bringt Vertrauen. Ein Austausch unter Mitarbeitern, Führungspersonen, sowie Multiplikatoren und Schlüsselpersonen sollte gefördert werden.
Führung
In der Führungsebene muss ein einheitliches Commitment und Verständnis für den Veränderungsprozess vorhanden sein. Nur durch die Beseitigung von Unstimmigkeiten kann dieser zu einem Erfolg führen. Außerdem muss mit den Mitarbeitern regelmäßig Kontakt gehalten werden.
Partizipation und Projektorganisation
Die einzelnen betroffenen Mitarbeiter sollten früh an der digitalen Transformation teilnehmen. Dazu zählt vor allem die Befähigung, nicht nur fachlich, sondern auch in den weichen Faktoren, um mit der Veränderung umgehen zu können.
Flexible Planung und Monitoring
Die digitale Transformation bedeutet Veränderung in den Unternehmensprozessen. Diese Veränderungen sind bis zur Einführung langwierig und können sich permanent ändern. Darauf muss flexibel reagiert werden. Der Fortschritt muss überwacht werden, um das Ziel der digitalen Transformation zu erreichen.
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